„Positiv denken, seine Ziele immer fest im Blick haben und den Konjunktiv vergessen“, so erreicht man Ziele, meint zumindest Jonas Deichmann (35), Abenteurer, Extremsportler und mehrfacher Weltrekordhalter.
Am 28. März war Jonas Deichmann zu Gast an der GSS. Jährlich hält er europaweit mehr als 200 Vorträge, davon jedoch nur wenige an Schulen, sodass wir ihm für dieses Privileg sehr dankbar sind. Vor ca. 130 Schülerinnen und Schülern aus der GSS und der Gesamtschule Melsungen hielt Jonas Deichmann einen packenden und inspirierenden Vortrag, der alle Anwesenden direkt begeisterte.
Im Vortrag, passend zum gleichnamigen Film „Jonas Deichmann – Das Limit bin nur ich“, startete sein Abenteuer in München. Anschließend fuhr er durch die Alpen auf den Balkan, durchschwamm einen Teil des Mittelmeers, saß aufgrund bürokratischer und pandemiebedingter Hürden für einige Zeit in der Türkei fest, um dann nach sieben Wochen Wartezeit, im Winter, die Ukraine und Russland auf dem Fahrrad zu durchqueren.
Unter teils widrigsten Bedingungen ging er dabei an seine körperlichen und psychischen Grenzen, (über-) strapazierte Material und Ausrüstung und blieb dabei doch immer optimistisch und fokussiert. Nicht zuletzt wegen seiner unvergesslichen und atemberaubenden Begegnungen und Erlebnisse, wie das Übernachten auf dem zugefrorenen Baikalsee oder Ratteneintopf in Mexiko, welche ihm immer wieder Energie gaben.
In Mexiko, wo Jonas Deichmann an 120! aufeinanderfolgenden Tagen einen Marathon (42,195 km) laufen musste, um im selbst gesteckten Zeitplan zu bleiben, wurde er wie ein Popstar gefeiert, bekam uneingeschränkte Unterstützung und sehr viele, fast zu viele, Gastgeschenke. Zurück in Europa fuhr er zum „lockeren Ausfahren“ von Portugal über Spanien und Frankreich zurück nach München. Allerdings sei für ihn das Losfahren der schönste Moment seiner Reisen und nicht unbedingt das Ankommen. Viele solcher unvorstellbar schönen, aber natürlich auch extremen und gefährlichen Reisen liegen hinter Jonas Deichmann, doch weitere sind bereits in Planung und werden noch kommen. Hierfür wünschen wir ihm alles Gute und viel Energie!
Aus seinem sehr bewegenden Vortrag, welcher durch Bilder und immer wieder auch durch kurze Videosequenzen ergänzt wurde, nehmen sicher alle Zuhörenden etwas mit. Sei es die Botschaft, dass überall auf der Welt, über alle politischen und kulturellen Unterschiede hinweg, sehr nette, gastfreundliche, hilfsbereite und herzliche Menschen leben oder den Mut und die Zuversicht, sich Ziele zu setzen, ohne an deren Erreichbarkeit zu zweifeln. Vielleicht ist es auch nur ein simpler Satz wieder dieser: „Do shit first!“.
Wie dem auch sei, hin und wieder sollte MACHEN im Vordergrund stehen, anstatt ZWEIFELN, es könnte ja immerhin gut werden und vielleicht eines der größten Abenteuer unseres Lebens.
Von Christopher Ochs