Im Rahmen der Veranstaltungswoche „Jüdisches Leben in Beiseförth” trafen sich Schülerinnen und Schüler der Q3-Geschichtskurse von Frau Büchling-Henkel am 17. September 2024 mit dem Buchautor Julio Rosenblatt in der GSS. In einer bildreichen Präsentation erzählte der aus Uruguay stammende Autor die Lebens- und Leidensgeschichte seiner Familie, die mehrere Jahrhunderte in Beiseförth wohnte und dort der jüdischen Gemeinde angehörte. Die Angehörigen der Familie wurden während des Nationalsozialismus aus Nordhessen vertrieben oder in Konzentrationslager deportiert. Rosenblatts Vater musste mit 17 Jahren Deutschland verlassen.
Bereits vor der Veranstaltung hatten sich die Schülerinnen und Schüler intensiv mit Rosenblatts Kinderbuchreihe „Max und seine Fragen” beschäftigt, in der der fiktive jüdische Junge Max seine Erlebnisse bis zu den Novemberpogromen 1938 aus Kindersicht erzählt. Der Autor thematisiert einfühlsam und für Kinder nachvollziehbar die Ausgrenzung der jüdischen Familien in Anlehnung an seine eigene Familiengeschichte.
Im anschließenden Gespräch mit den interessierten Schülerinnen und Schülern wurde Julio Rosenblatts Anliegen deutlich, mit jungen Menschen in einen Austausch über die entsetzlichen Geschehnisse während des Nationalsozialismus zu treten und über die Wirkungsweisen und Folgen von Antisemitismus aufzuklären.
Antonia-Marie Faber